Bitte zuhören!

Konferenzen wie das WEF oder die Klimakonferenz atmen den Zeitgeist einer Schicht von Menschen, die Zugang zu Informationen hat, meist wohlhabend ist und bereit, Änderungen zu akzeptieren, sofern sie dabei nichts verlieren oder sogar gewinnen können. Doch dosiertes Risiko mit Gewinnmöglichkeiten muss erhandelt werden. Dass dabei an solchen Konferenzen selten auf die wirklich Betroffenen – im Falle des Klimawandels die Ärmsten der Armen – gehört wird, ist leider längst zur Gewohnheit geworden. Neu scheint aber der Trend, dass Entscheidungsträger, also konferenzbewährte Responsabilitäten und Importanzien sich unsozial verhalten. Gemeint ist ein auf sich selber konzentriertes Verhalten, ein Abschalten, Wegsehen und Weghören gegenüber Themen und Teilnehmern, das an Unverschämtheit grenzt.

Das äussert sich in ignoranter E-Mail-Korrespondenz, im Herunterladen von Apps oder ausgiebigem SMS- und Twitterverkehr. Und dies alles während auf einem Podium über den Welthunger diskutiert wird und draussen vor der Türe Leute warten müssen, weil drinnen alle Sitze belegt sind. Es scheint so, sie sind von Teilnehmern belegt, die sich ungestört mit der technischen Gerätschaft auseinandersetzen wollen. Warum einander zuhören und miteinander diskutieren, wenn das Handy die Erfüllung aller Lebensansprüche bringt? Doch dann stellt sich die Frage: Warum nach Paris, Davos oder sonst wohin fliegen und C02 verbrauchen, wenn man das auch Zuhause tun kann? Das wäre doch einmal ein Schritt gegen den Klimawandel.